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Besuch der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der „Staatssicherheit“ in Berlin- Hohenschönhausen


12.12.2022

Bild Besuch der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der „Staatssicherheit“ in Berlin- Hohenschönhausen

Im Dezember 2022 machten die Grundkurse 13/1 und 13/6 des Beruflichen Gymnasiums Strausberg im Rahmen ihres Geschichtsunterrichtes eine Exkursion in die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Wir trafen uns mit unserem Geschichtslehrer Herrn Möller vor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Unser Referent und Zeitzeuge stellte sich uns auf dem Vorplatz erst einmal vor. Er hieß Herr Fuhrmann und war selbst einmal Inhaftierter in Hohenschönhausen. Er beschrieb uns zunächst die Vorgeschichte der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, z.B. dass das geheime Untersuchungsgefängnis schon durch die Sowjets gegründet und benutzt wurde. Nach Gründung der DDR wurde das Gebäude in deren Besitz übergeben. Die Jahre 1945-1950 waren das dunkelsten Kapitel des Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen, da viele der Insassen erst unter Folter ihre Schuld „zugaben.“ Mittlerweile hat man heraus- gefunden, dass bei 85% der Insassen, in den Akten nicht mehr als der Haftbefehl und das „Verhör“ vorhanden war. Des Weiteren überlebten viele die Haft während der Sowjetherrschaft nicht und wurden ohne Hinweis auf den Ort in der Nähe begraben.

Nachdem Herr Fuhrmann uns etwas über die Sowjetzeit und den Beginn der DDR im Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen erzählt hatte, begann die Führung über das Gelände. Auf dem Vorplatz informierte er uns über die damaligen Ausmaße der Anlage. Als zweite Station der Rundführung wurde uns das „U-Boot“ gezeigt - die Kellerzellen, welche sich im Altbau befinden. Nach den Zellen ging es weiter in den Innenhof des Neubaus, von dem man einen groben Überblick bekam. Zuerst wurden uns die Gummizellen im Neubau gezeigt. Leider darf man sie nicht mehr betreten, da der Boden durch Besucher beschädigt wurde. Nach den Gummizellen ging es zu den allgemeinen Zellentrakten, worin wir einen Blick werfen konnten. Während wir uns die Zellen anschauten, gab uns Herr Fuhrmann Informationen zum Tageablauf der Inhaftierten und auch zur damaligen Hausordnung. Beispielsweise war es eine „Straftat“, wenn man während der Nachtruhe sich im Schlaf zur Wand gedreht hatte. Dies war bereits ein Vergehen, da die Wache nicht in der Lage war, das Gesicht zu erkennen. Die Strafe war, dass man geweckt wurde. Nachdem wir die Zellenblöcke angeschaut hatten, ging es direkt zu den Verhörräumen. In den Verhörräumen erklärte uns Herr Fuhrmann über Ablauf und Ziel der Verhöre.

Nach den Verhörräumen ging es dann zurück zum Anfang, wo wir dann noch verschiedene Fragen beantwortet bekamen. Am Ende bedankten wir uns bei Herrn Fuhrmann.

Dieser Exkursionstag war sehr gelungen, da wir viele grundlegende Informationen über das Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen bekommen haben. Die Informationen aus erster Hand des Zeitzeugen und damaligen Insassen sind besonders hervorzuheben.

Niklas Rodloff, Jahrgangsstufe 13, Grundkurs Geschichte bei Herrn Möller, Berufliches Gymnasium




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