Strausberg
Seelow

Moodle

Schulcloud

Wildtiermanagement - Abt. 4: Der Biber


15.11.2022 "Der Mensch ist gleich der Biene, der Ameise, dem Biber von Natur schon ein staatenbildendes Tier." (Aristoteles)

Bild Wildtiermanagement - Abt. 4: Der Biber

Seeelow (peu)
Auszubildende an der Abteilung 4, des OSZ Märkisch-Oderland am Standort Seelow, kommen zum großen Teil aus ländlichen Regionen und sind mit diesen eng verbunden; dort bodenständig durch Familie, Freunde, Ausbildungsbetriebe und ihren Hobbys. Somit erleben sie Natur und Landschaft hautnah und die Konflikte zwischen menschlicher Landnutzung und Wildtieren. Unter anderem aus diesem Grund gibt es den Wahlpflichtkurs "Wildtiermanagement" an der Abteilung 4, an dem jedes Jahr mindestens 10 - 12 Auszubildende teilnehmen.
Am 15.11.2022 war der Biberbeauftragte des Gewässer und Deichverbandes Oderbruch (GEDO), Michael Saß, als Referent zum Thema "Biologie, Ökologie, Management des Bibers im Oderbruch" zu Gast.
Das Verbandsgebiet des GEDO umfasst eine Fläche von 150.000 ha auf der 1500 km Fließgewässer, Anlagen und Bauwerke unterhalten werden müssen. Ohne diese Gewässerunterhaltung wäre eine Landnutzung der fruchtbaren Böden im Oderbruch nicht möglich und natürlich auch keine Bewohnbarkeit, weil die Flächen in großen Teilen unter Wasser stehen würden.
Mit der aktiven Wiederansiedlung des Bibers im Oderbruch im Jahr 1984 entstanden Schritt für Schritt Konflikte zwischen diesem Wildtier und der Landnutzung durch Menschen.
Zu nennen sind:

  • Fraßschäden an allen Arten von Feldfrüchten
  • Fraßschäden an Gehölzen mit Weich- und Hartholz, Obstbäume
  • Biberdämme, die in Gräben das Wasser stauen und Flächen vernässen
  • Baue von Bibern in bzw. unter Deichen, Böschungen, Wegen, Straßen, Bahndämmen etc. und diese destabilisieren/zerstören

Allein für die Beseitigung von Biberdämmen entstehen dem GEDO im Jahr Kosten in Höhe von 250.000 Euro.
Etwa 350 Biberreviere gibt es im Oderbruch. In einem Revier lebt eine Familie zwischen 5 - 12 Tieren (2 Elterntiere, Jungtiere und Tiere im 2. Lebensjahr). Daraus ergibt es eine Anzahl von etwa 2000 Bibern.
Den Biber jedoch als "Schädling" zu bezeichnen, wäre eine Bewertung aus menschlicher Nutzen-Perspektive. Biber die beispielsweise in der Märkischen Schweiz kleine Bäche anstauen und sich dadurch kleine Tümpel bilden, schaffen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, Insekten, Lurche, Vögel usw..
Das Bibermanagement erfolgt auf der gesetzlichen Grundlage des Biber-Managementplanes des Landes Brandenburgs, der noch bis 2024 Bestand hat.
Managementmaßnahmen sind u.a.:

  • Beseitigung von Schäden an Gräben und Böschungen
  • Einzelschutz von Bäumen vor dem Schälen und Nagen
  • Einbau von Untergrabungssperren am Oderdeich und Dämmen
  • Entnahme von einzelnen Tieren

Gerade unsere angehenden Landwirte benötigen Wissen und Kenntnisse, im Umgang mit diesem Mensch-Wildtier-Konflikt. Insbesondere über die Umsetzung von Managementmaßnahmen durch den Gewässer- und Deichverband Oderbruch und eine Sichtweise, um den Konflikt aus der Perspektive des Wildtieres "Biber" zu betrachten .


Wo ist der Biber?

Wo ist der Biber?

Gefahr! Biber taucht ab.

Gefahr! Biber taucht ab.

Biberbaue und Biberburg

Biberbaue und Biberburg

Beispiel für Biberschäden

Beispiel für Biberschäden

Fraßschäden durch Biber im Mais

Fraßschäden durch Biber im Mais

Gewässerunterhaltung und Biber

Gewässerunterhaltung und Biber



Zurück zur Übersicht
^